eBook Reader Oyo 2 Testbericht

Da Thalia mir netterweise ein Testgerät des neuen eBook Readers Oyo 2 überlassen hat, hier ein Praxistest des eBook Readers, der seit 29.11.2011 verfügbar ist und Nachfolger des Oyo 1 ist.

Beginnen wir mit dem Lieferumfang:

Dieser besteht aus dem eBook Reader selber, einem USB Kabel sowie einem Ladegerät mit USB – Adapter, was schon mal recht praktisch ist. Das USB-Kabel kann dabei sowohl zum Anschluss an den PC als auch zum Anschluss an das Ladegerät dienen. Als Aufladezeit wird dabei etwa 8 Stunden (beim ersten Ladegang) angegeben. Tatsächlich ging es bei mir doch etwas schneller als ich nach einigen Tests das erste Mal aufladen musste.

Der Oyo 2 ist zwar kein Super – Leichtgewicht, aber das Gewicht ist durchaus noch im Rahmen, aber doch etwas schwerer wie zum Beispiel ein Kindle. Über Design lässt sich immer streiten, aber meines Erachtens macht der Oyo 2 optisch doch einen mehr als passablen Eindruck. Die Oberfläche des Oyo 2 ist zwar elegant, aber etwas rutschig in meinen Fingern. Persönlich bevorzuge ich eher ein gummiertes Material, aber auch dies ist Geschmacksache.

Der Oyo 2 wird gebootet

Immerhin war der eBook Reader halb aufgeladen, so dass man schon mal vor dem ersten Aufladen, ein wenig experimentieren kann. Der Bootvorgang ist dabei etwas träge, vielleicht knapp eine Minute. Danach flackert der Bildschirm einige Male, man sieht kurz das eigentliche Menü, bevor das Gerät dann das WLAN sucht, weil er das Gerät bei Thalia.de registrieren möchte, dies dauert auch einen kleinen Moment. Problematisch wird es, wenn man kein WLAN hat, denn eine echte dauerhafte Umgehung dieses Vorgangs habe ich nicht auf Anhieb gefunden. Einen kleinen Weg gibt es aber: Oyo 2 an den PC anschließen, nach einem kurzen Moment fragt der eBook Reader nach, ob er als Massenspeicher dienen soll, dies bestätigen – anschließend erkennt der PC den Reader und man kann Dateien mit diesem problemlos austauschen. Also: einfach einen ePub – Datei (ohne DRM) kopiert, dann Verbindung zum PC beendet. Danach wechselt der Oyo 2 zum eigentlichen Hauptmenü und man kann die ePub Datei problemlos lesen. Allerdings nur bis zum nächsten Einschalten, vor daher keine Dauerlösung.

Es ist entsprechend wichtig zu wissen, dass man – wenn man sich für den Oyo 2 entscheidet, entweder selber Wlan hat oder zumindest einen Thalia Shop oder einen freundlichen Verwandten / Bekannten in der Nähe. Nach einmal erfolgter Registrierung ist Wlan aber nicht mehr zwingend notwendig.

Die Bildschirmdarstellung des Oyo 2

Diese ist recht gut, die Texte sind gut lesbar – außer es wird dunkel, aber dies bei anderen eBook Readern ohne Hintegrundbeleuchtung (und auch bei echten Büchern) nicht anders. Also Licht an, oder Leselampe. Persönlich empfand ich den Hintergrund als vielleicht etwas zu grau.

Das Startmenü wirkst sehr aufgeräumt, man kann alle wichtigen Funktionen, wie das zuletzte gelesene Buch oder auch sein Bücherregal leicht erreichen, ebenso den Thalia Shop, wo man eBooks einkaufen kann, Probekapitel herunterladen und auch das eine oder andere kostenlose eBook. Das Einkaufen über den Thalia Shop geht dabei einfach, ebenso das Herunterladen des gekauften Werkes.

Praktisch am Bücherregal ist die Möglichkeit eigene Kollektionen erstellen zu können, in diesen kann man dann seine eBooks, zum Beispiel die des Partners in einer Kollektion und die eigenen eBooks in einer anderen, oder auch Kollektionen nach Genre. Das Anlegen von Kollektionen geht recht leicht von der Hand: Namen vergeben und speichern. Anschließend Buch auswählen, „Optionen“ klicken, gewünschte Kollektion markieren, speichern.

ePub Dateien lassen sich natürlich problemlos lesen, aber wie sieht es mit PDFs aus, mit der doch so mancher Reader seine Probleme hat? Nun, zumindest bei dem von mir Getesteten, klappte es überraschend gut. Am sinnvollsten ist dabei die Voreinstellung „Optimiert“ für die Darstellung zu wählen, weil hier kein Scrollen notwendig war. Daneben gibt es noch „Original“ und „Fortlaufen“, hier musste man dann scrollen und es war auch insgesamt recht träge. Kommt aber auf den Einzellfall vielleicht an.

Der Oyo 2 unterstützt zur Darstellung 6 verschiedene Schriftarten und 8 verschiedene Schriftgrößen, wobei das Wechseln der Schriftart recht träge geht, mitunter hat man den Eindruck, dass gar nichts geht. Allerdings wird man in der Regel ohnehin meist nur einmal seine Lieblingsschrift einstellen und wohl weniger permanent wechseln.

Touchscreen, Suchfunktionen und Textmarken

Das Touchscreen funktioniert meist recht gut, leichte Berührungen reichen meist aus, die Geschwindigkeit beim Umblättern von Seiten war ok bis flott. An dieser Stelle kann mein Testgerät voll überzeugen. Auch die virtuelle Tastatur, die an verschiedenen Stellen eingeblendet wird, beispielsweise beim Suchen oder dem Anlegen einer Textmarke funktioniere recht gut.

Sehr schön funktionierte die Suchfunktion, die auch gleich in einer Liste alle Fundstellen anzeigte, die man auch schnell ansteuern konnte. Nützlich auch das Anlegen von Textmarken, kleine Berührung rechts unten auf dem Schirm (kleine Markierung), schon kann man eine Textmarke hinterlegen, das Aufsuchen einer einmal so gespeicherten Textmarke und das Ansteuern im Text klappte auch gut.

Hat man ein Buch offen, so kann über das Buchmenü auch zusätzlich das Abspielen von Musikdateien starten. Das Menü hierzu ist recht übersichtlich und leicht bedienbar. Der Klang entspricht meinen Erwartungen, ein eBook Reader ist keine Hifi – Anlage, ist also eher ein netter Zusatz. Sortiert werden die überspielten Musikdateien nach Interpreten, Alben und Genre.

Zur Ausrichtung steht Hochformat/Querformat/Automatisch zur Verfügung. Da ich meist eBooks mit Hochformat lesen, habe ich dies entsprechend eingestellt, dies erspart lästiges automatisches Anpassen durch den Lagesensor, wenn man die Hand mal etwas verdreht ;)

Das Anzeigen von Bildern ist zwar möglich, macht aber meines Erachtens auf einem eBook Reader mit eInk oder SiPix Display wenig Sinn. Auch gibt es eine Diavorschau – aber wie gesagt: Bilder oder gar Fotos machen auf einem Reader mit einem solchen Display keinen Sinn, dafür dann eher einen eBook Reader mit LCD Farbdisplay oder halt ein Tablet PC oder Ähnliches.

Mit dem eingebauten Browser kann man surfen, ob es Spaß macht? Mir nicht, das gilt aber für jedes Gerät dieser Art. So was geht einfacher komfortabler an richtigen PCs, für gelegentliche Nutzung aber im Ordnung.

Dateien vom PC überspielen

Wichtiger ist mir die Anbindung an den PC, so dass man beliebige Dateien aus beliebigen Quellen auf den eBook Reader übertragen kann. Dies funktioniert bei mir problemlos, nach Verbindung per USB Kabel bietet der Oyo 2 freundlicherweise an, sich als USB Massenspeicher an den PC anzumelden, bestätigt man dies, kann man nun problemlos Dateien auf den Oyo 2 übertragen. Der Oyo wurde dabei sowohl von Vista als auch von Windows 7 problemlos erkannt, nicht getestet habe ich es mit XP, sollte aber auch kein Problem sein. Frei waren übrigens 2.8 Gbyte, was im Vergleich zu den meisten anderen eBook Readern etwa doppelt so viel ist.

Nicht ganz überzeugen konnten die Tasten rechts am Gerät, der Tastendruck ist für mich etwas zu schwammig und mitunter passierte bei der Home – Taste gar nichts. Das heißt, der eBook Reader kehrte leider nicht zum Hauptmenü zurück, ein Neustart war erforderlich. Mag aber am Testgerät gelegen haben. Umblättern per Tasten funktionierte aber recht gut.

Zusammengefasst Fazit Oyo 2 eBook Reader:

  • Akkulaufzeit: Lässt sich im Rahmen der Nutzung eines Testgeräts nicht wirklich beantworten
  • Gewicht: Könnte leichter sein, aber kein Ausschlusskriterium.
  • Bildschirm: In Ordnung, recht scharf, aber mir etwas zu dunkel
  • Touchscreen: Sehr gut
  • Tasten am Gerät: nicht ganz überzeugend
  • Übertragung vom PC / Erkennung durch PC: Problemlos
  • Darstellung ePub, PDF: sehr gut
  • Umblättern: Gut, Geschwindigkeit war bei mir OK.
  • Menüführung: gut gemacht, übersichtlich
  • Musikwiedergabe: entsprechend meiner Erwartungen, in Ordnung als Zugabe
  • Bildwiedergabe: unbrauchbar, außer bei passenden Graustufenbildern
  • Stabilität: Könnte besser sein, hier könnte ein Firmwareupdate vielleicht nützlich sein, ab und zu Abstürze, Hänger, mag aber auch am Testgerät liegen.

Insgesamt macht der Oyo 2 einen recht guten Eindruck, auch wenn ich den Bildschirm etwas zu grau fand. Leider hatte ich beim Testgerät ein Problem mit der Home-Taste, nehme aber an, dass dies ein Einzelfall ist. Die Bootzeit ist recht träge, dafür das Umblättern recht schnell und auch das Touchscreen funktioniert gut. Stören könnte man sich beim Oyo 2 an der Zwangsregistrierung, aber wer ohnehin gerne bei Thalia einkauft, für den hat es auch Vorteile und wie gesagt: man kann alle Bücher aus allen möglichen Quellen lesen, man muss also nicht zwingend seine Bücher bei genau einem Shop kaufen, also kein wirkliches Problem.

Die Extras wie Bildbetrachter und Browser sind verzichtbar, aber sie stören ja auch nicht. Das System könnte etwas stabiler sein, aber das mag auch am Testgerät gelegen haben.

Sehr positiv ist, dass man trotz der Anbindung an den Thalia Shop die Freiheit hat, ohne Konvertierungsmaßnahmen durch irgendeine Software alle möglichen eBooks aus anderen Quellen zu lesen.

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