tolino shine color im Test und unsere Bewertung

Der neue tolino shine color ist der erste tolino eReader mit Farbdisplay.  Der neue eReader verwendet dazu ein E-Ink Caleido 3 Display mit 1.448 x 1.072 Pixel bzw. 300 ppi für Schwarzweißinhalte und 1500 ppi für Farbinhalte. Der Farbdarstellung gilt dann natürlich auch der erste Blick und hier zeigt sich für den Leser schon ein sehr schöner Effekt. Besonders für langjährige tolino Benutzer ist der Anblick von Buchcover in Farbe und auch die eine oder andere Abbildung in den eigenen Büchern, welche man bislang immer nur in schwarz/weiß gesehen hat, doch sehr erfreulich und je nach Thema auch Vorteil. Die Farben zeigen sich dabei aber nicht hochglänzend wie auf einem Monitor oder auf einem Smartphone, sondern eher mit einem dezenten Vintage-Look. Das mag Geschmackssache sein, aber nach unserer Meinung passt dies eigentlich perfekt zum Thema Buch.

Das Display des tolino shine color im Detail

Das neue Display hat aber auch einen Nachteil im Vergleich zu früheren Modellen und auch im Vergleich zum SW-Modell tolino shine, denn es ist dunkler. Eine Folge der zusätzlichen Beschichtung für die Farbdarstellung. Dies kann man mit der Beleuchtung ausgleichen, aber im Vergleich zum shine 5 bietet das Display ohne Beleuchtung auch etwas weniger Kontrast. Insgesamt bietet unser tolino shine color aber im Vergleich der beiden neuen shine eReader auch eine etwas wärmere Farbtemperatur.

Von einigen Käufern wurde kritisiert, dass der Hintergrund des shine color sich pixelig zeigen würde. Dies ist durchaus korrekt, allerdings würden wir dies eher als eine Texturierung beschreiben, vergleichbar mit einem sehr feinen Twill. Manchen scheint dies zu stören, kann man aber auch anders sehen. Meine Arbeitskollegin findet dieses zum Beispiel sehr schön und wesentlich natürlicher als den Hintergrund der meisten anderen eReader, welche Sie oftmals als eher kalt empfindet. Die Beleuchtung wird dadurch auch etwas gedämpft in ihrer Wirkung, was meine Arbeitskollegin als angenehm empfindet, da man „weniger in das Licht gezogen wird“. Man sieht, es ist nicht alles gut oder schlecht, sondern oft rein subjektiv. Mich persönlich stört dies ebenso nicht.  Vielleicht ist es auch für langjährige Anwender nur etwas ungewohnt und würde man der Sache nur etwas mehr Geduld entgegenbringen, dann würde man dies möglicherweise nach einiger Zeit als ganz normal ansehen.

Wer nicht sicher ist, den empfehlen wir:

  1. Gehe in das nächste Geschäft und mache einen Vor-Ort-Vergleich für die eigene Bewertung
  2. Geht dies nicht, dann bestelle den shine color und tausche gegebenenfalls in einen shine 5 um, wo man diese Textur nicht so vorfindet
  3. Wer ohnehin nur textorientierte eBooks liest und auf Buchcover in Farbe verzichten kann, der kann ohnehin gleich zum shine 5 greifen

Die Textdarstellung als solches ist aber recht scharf und das Display auch sehr angenehm ablesbar. Das Display reagiert dabei sehr zügig auf die Steuerung mit dem Finger. Auch die Beleuchtung ist sehr ausgewogen ohne Gelbstich, Wölkchen und Co.

Vorteilhaft ist das Farbdisplay bei allen Büchern mit Farbabbildungen, ob Kochbuch, Bücher zu Pflanzen, Tieren etc.. Es mag nun verlockend sein auch Comics damit lesen zu wollen, aber hier wird die Größe der Textdarstellung unzureichend sein. Trotz Farbe also eher nichts für die meisten Comics.

Recht flott bei der Bedienung

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Der tolino shine 5 color verfügt über einen MediaTEK MT8113T Dual-Core ARM A53 mit 2 GHz, rein theoretisch also doppelt so schnell als der verbaute Prozessor im shine 5. Tatsächlich reagiert der shine color auch insgesamt etwas flotter, aber gefühlt nicht doppelt so schnell. Auch die Geschwindigkeit im shine 5 SW reicht zur flüssigen Nutzung.  Bei beiden lassen sich auch Texteingaben recht flüssig umsetzen.

Mitunter wurde kritisiert, dass der shine color Minuten zum Öffnen eines ebooks benötigt. Dies können wir so nicht bestätigen, alle eBooks bei uns wurden in ca. 4-6 Sekunden geöffnet.

Ein großer Pluspunkt bei beiden neuen tolino shine Modellen ist, dass die Akkulaufzeit gegenüber den Vorgängermodellen deutlich verbessert ist. Diese hängt dabei logischerweise auch von der Intensität der Beleuchtung ab. Umso weniger man diese nutzt, umso länger kann man den shine color ohne Aufladen nutzen. Ebenso sollte man WLA nur aktivieren, wenn benötigt.

Der tolino shine color ist mit 16 GB Datenspeicher sowie 512 MB Arbeitsspeicher ausgestattet.

Beide haben gegenüber den Vorgängermodellen eine neue Benutzeroberfläche spendiert bekommen und basieren jetzt auf Linux statt auf Android.

Ob es der Prozessor ist oder die Kombination aus diesen Veränderungen, die zu einer besseren Akkulaufzeit führen, lässt sich schwer beurteilen.

Tolino shine color mit neuer Benutzeroberfläche

Die neue Benutzeroberfläche hat Detailunterschiede zum Vorgänger, ist aber genauso leicht zu nutzen, sodass man sich hier schnell zurechtfindet. Die Benutzeroberfläche wird aber einen eigenen Artikel spendiert bekommen. Ab und an haben sich bei uns einige „Kinderkrankheiten“, wie plötzliche Änderungen der Textdarstellung oder Überlappungen der Fortschrittsanzeige bei eBooks mit bestimmten Schriftarten gezeigt, aber dies nur im Einzelfall. Im Allgemeinen funktionierte bei uns alles weitgehend problemlos. Hier wird es sicher auch Updates in naher Zukunft geben.

Geladen wird der tolino shine color wie sein Vorgänger über USB-C, ein passendes Kabel liegt bei, aber kein Ladegerät. Aber meist hat man ja Anschlussquellen und sei es das Notebook. Der tolino shine color wurde von unseren Notebooks immer zuverlässig erkannt, egal ob an einem gewöhnlichen USB-Port angeschlossen oder an USB-C mit einem separaten Kabel. Die Verbindung war auch immer stabil, mitunter beschriebene Probleme können wir mit unseren Erfahrungen nicht bestätigen.

Stabiles WLAN und Bluetooth für Hörbücher

Der tolino shine color bietet eingebautes Wi-Fi 5 sowie Bluetooth. Letzteres ermöglicht es nun auch Hörbücher zu nutzen. Der tolino shine color hat keine eigenen Lautsprecher, aber über Bluetooth kann man hierfür passende externe Lautsprecher nutzen. Testen wir bei Gelegenheit separat.

Es wurde tatsächlich kritisiert, dass der tolino shine color kein Wi-Fi 6 hat. Ehrlich? Also erstens hat auch nicht jeder einen Wi-Fi 6 Router und zweitens funktioniert der tolino shine 5 auch mit Wi-Fi 6 logischerweise und zweitens spielt die Übertragungsgeschwindigkeit bei eBooks nun wirklich keine dramatische Rolle. Die WLAN-Verbindungen waren bei uns unproblematisch und die eBooks auch jeweils recht zügig heruntergeladen.

Sofern jemand eine Sammlung von eBooks bereits hat, so wird der shine color zumindest Stand jetzt diese nicht alle auf einmal herunterladen. Ob das ein Problem ist, ist so eine Sache und auch wieder subjektiv. Aber das ist ein Software-Feature, vielleicht rüsten die Anbieter ja hier nach. Mich stört es nicht, denn nur wenige eBooks lese ich zweimal.

Verarbeitung und Handhabung des tolino shine color

tolino shine colorDas Gehäuse ist aus Kunststoff, vielleicht nicht besonders edel, eher schlicht, aber durchaus solide und robust und erfreulich wenig fleckempfindlich. Der tolino shine 5 color liegt auch recht angenehm und rutschsicher in der Hand. Mit 173 g ist er auch recht moderat im Gewicht. Das Display ist versenkt, was natürlich nicht so ganz so edel aussieht als ein planes Display, aber dies ist ja auch reine Geschmackssache. Es stört auf jeden Fall nicht bei der Bedienung. Und bei dieser Bedienung ist man ganz auf seine Finger angewiesen, denn Blättertasten gibt es nicht und so ist der Ein-/Ausschalter dann auch die einzige Taste. Mehr braucht man bei einem reinen Lesegerät aber auch nicht zwingend. Wenn doch, dass greift man zu einem vision 5 oder epos 3 oder man wartet auf den neuen vision color.

Fasst man den Eindruck zum neuen tolino shine color zusammen, so kommen wir zu einem positiven Urteil des neuen eReaders mit Farbdisplay. Er liegt gut in der Hand, zeigt sich in der Akkulaufzeit deutlich verbessert und bietet ein gutes, auch gut ausgeleuchtetes Display mit scharfer Textdarstellung. Das Display ist aber etwas dunkler und hat eben die Textur im Hintergrund durch die zusätzliche Farbschicht. Diese Eigenschaft muss jeder für sich beurteilen, mich stört es nicht, meine Arbeitskollegin findet es sogar vorteilhaft, andere stört es. Unsere Empfehlung siehe oben.

Bei der Benutzung zeigt sich der tolino shine color recht flüssig. Lange Öffnungszeiten bei eBooks hatten wir nicht, ebenso wenig Probleme mit WLAN und dem Verbinden mit Notebook & Co.

Manche Elemente sind subjektiv, aber persönlich nehmen wir den tolino shine 5 gerne in die Hand und wir nutzen gerne den Vorteil der Farbdarstellung bei entsprechenden Büchern, meist Sachbücher oder Kochbücher. Von daher finden wir, dass der neue tolino shine color ein interessanter empfehlenswerter neuer eReader ist. Bei der Software mag es noch Luft nach oben geben, aber auch mit dieser lässt sich meist recht problemlos arbeiten.

Mehr Informationen zum neuen tolino shine color findet man hier

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