Die neuen tolino shine eEreader, der tolino shine 5 und der tolino color sind seit einigen Tagen versandfertig bestellbar und auch unsere beiden Test-Exemplare sind eingetroffen. Ein guter Grund, um vom ersten Eindruck zu berichten. Ein ausführlicher Testbericht und Bilder kommen dann in den nächsten Tagen, hier aber schon mal erste Eindrücke.
Sowohl der tolino shine als auch der tolino shine color unterscheiden sich optisch nicht und auch gegenüber dem Vorgängermodell gibt es optisch keine signifikanten Unterschiede. Beide tolino shine Modelle sind aus sehr robustem Kunststoff. Hier wird man sich keine großen Gedanken machen müssen bezüglich der Haltbarkeit, auch gegen Fingerabdrücke sind die Gehäuse recht resitent. Beide haben ein leicht versenktes Display. Beide liegen gut in der Hand und sind mit 173 g ja auch überschaubar im Gewicht. Das ideale Format und Gewicht für alle, die vor allem gemütlich Romane auf dem Sofa oder auch im Bett lesen möchten. Ein großer Vorteil des kompakten 6“ Formats.
Wow-Effekt beim Farb-Display des tolino shine color
Nach dem ersten Einschalten stellt sich sofort ein gewisser Wow-Effekt ein, denn das Display ist in beiden Fällen durchaus beeindruckend. Der Text ist sehr scharf, der Kontrast sehr angenehm und auch die gesamte Darstellung sehr elegant. Auch die Beleuchtung ist extrem ausgewogen, irgendwelche Farbverläufe, Wolkenbildungen oder ähnliches sind nicht zu entdecken. Zumindest auf unseren beiden Testmodellen würde ich von einem praktisch perfekten Display sprechen.
Noch größer ist dieser Wow-Effekt beim tolino shine color. Farbe gehört zum Leben und es macht sofort einen ganz anderen Eindruck, wenn man all seine Buchcover auf einmal in Farbe auf einem tolino sieht. Den gleichen angenehmen Effekt hat man dann auch beim Besuch des Online-Shops seines Anbieters. Liest man nur textbasierte Romane ist Farbe nicht zwingend notwendig, aber ganz ehrlich: nach dem Blick auf die Startseite in Farbe würden wir auf dies ungerne verzichten wollen.
Noch schöner ist es natürlich, wenn man zum Beispiel Sachbücher öffnet, etwa Kochbücher. Das präsentiert sich mit Farbe natürlich sofort ganz anders und spätestens dann ist die tolino color Version mehr als eine Überlegung wert.
Display im Vergleich zum tolino shine 5 etwas dunkler
Trotz aller Begeisterung ist zu beachten, dass das Display des tolino shine color grundsätzlich dunkler ist als dies bei den letzten Modellen zuvor war, auch dunkler als beim tolino shine 5 SW. Dies kann man über die Beleuchtung ausgleichen, was aber auf die Akkulaufzeit geht. Bei ausgeschalteter Beleuchtung ist der tolino shine color grundsätzlich je nach Umgebungslicht anstrengender zu lesen als etwa die SW-Variante, da der Kontrast etwas nachlässt. Wer also praktisch nur Text-Basierte eBooks liest und gerne auch am Tag ohne Beleuchtung, für den könnte der „normale“ tolino shine durchaus die bessere Wahl sein. Das ist alles aber ein Stück weit subjektiv und bedeutet kein negatives Urteil von uns an sich. Es ist aber zu beachten und dann eben ein Stück weit abhängig vom eigenen Gefühl und den eigenen Präferenzen.
Wir haben alle tolino eReader in der Hand gehabt, die bisher erschienen sind. In den letzten Jahren gab es stetige Verbesserungen, auch Schwächen wie beim Akku, aber beim tolino shine color stellt sich wegen der Farbe schon ein besonderer Effekt ein. Die Farben sind jetzt nicht hochglänzend, eher matt, aber auch sehr angenehm und dezent. Hat etwas Edles an sich. Kurzum: die Displays sind hervorragend, beim tolino shine color mit dem besonderen Effekt durch die Farbe, aber je nach eigenen Präferenzen ist der tolino shine 5 SW wegen des allgemein besser ablesbaren Displays bei ausgeschalteter Beleuchtung eine überlegenswerte Alternative für alle, die praktisch ausschließlich textbasierte eBooks lesen und dies auch gerne bei Tag ohne Beleuchtung.
Gewohntes Einrichten der beiden neuen tolino eReader
Nach dem ersten Einschalten gibt es die übliche Prozedur: WLAN auswählen, Passwort eingeben verbinden. Länder bzw. Sprachauswahl und Anmelden beim jeweiligen Buchhändler.
Hierbei fällt auf, dass beide tolino shine Modelle recht zügig auf Texteingaben reagieren, wobei der tolino shine color hier noch etwas flotter ist, was am schnelleren Prozessor in diesem Modell liegen wird. Aber auch der „normale“ tolino shine reagiert doch recht flott.
Die Software als solches soll jetzt nicht bis ins Detail in diesem Artikel besprochen werden. Im Wesentlichen entspricht sie dem, was man von einem tolino eReader kennt, aber dann doch nicht so ganz, denn es gibt schon eine neue Benutzeroberfläche. Zudem basiert diese nun auf Linux und nicht mehr auf Android. Hier und da besteht gefühlt noch etwas Verbesserungsbedarf. Beim Testen gab es bei einigen wenigen eBooks hier und da leichte Darstellungsprobleme, etwa ein durch die Fortschrittsanzeige überlappter Text, manchmal fehlte auch etwas auf einer Seite. Dies mag an der an der Software liegen, kann aber auch seinen Grund in der eBook-Formatierung haben. Man kann solche Probleme meist leicht durch die Wahl einer anderen Schriftart lösen.
Trotz neuer Plattform ist die Benutzeroberfläche weiterhin überschaubar, recht einfach zu bedienen und auch als Einsteiger wird man hier keine großen Probleme haben. Exotische Features wie Einbindung von externen Apps findet man hier nicht und persönlich würde ich dies auf einem eBook Reader auch wirklich nicht brauchen. Zu viele Funktionen machen meist ohnehin nur Probleme. Gerade bei einem eReader sollte eine Software nach unserer Meinung konzentriert auf die typischen Aufgaben sein und dies idealerweise weitgehend fehlerfrei.
Das Öffnen der Bücher geht, nach dem Herunterladen, bei uns in allen Fällen sehr zügig, maximal 4-6 Sekunden nach Anklicken des Buches. Auch das Verbinden mit Computer funktionierte bei allen Geräten problemlos, egal ob via Type-C auf Type-C oder normalen USB-Port. Wir haben uns die größte Mühe gegeben die negativen Meldungen einiger Käufer bei den Thalia Bewertungen zu diesem Bereich (Öffnen von eBooks, Verbinden mit dem PC) nachzuvollziehen, aber konnten diese Probleme auf unseren beiden tolinos absolut nicht nachvollziehen. Das klappt alles problemlos.
Akkuleistung scheint besser zu sein
Die tolinos waren schon immer gut und wurden auch immer besser. Wenn es Probleme gab, dann eher Software-Probleme und die Akkuleistung wurde zuletzt nicht zu Unrecht kritisiert. Dies werden wir in den nächsten Tagen testen. Zunächst haben wir den Standby-Verbrauch mit deaktivierten WLAN getestet und hier kann man schon mal erfreuliches berichten, denn dieser ist deutlich niedriger als beim noch aktuellen tolino vision oder tolino epos 3. Der Verbrauch liegt etwa bei 2-3% pro Tag, wobei der normale tolino shine 5 etwas sparsamer zu sein scheint, was nicht verwundert, da er etwas weniger Leistung an Bord hat. Im Allgemeinen gibt es zumindest beim Stand-by eine deutliche Verbesserung, alles andere werden wir über die Tage testen.
Unser erster Eindruck ist sehr positiv. Die Verarbeitung ist einwandfrei, die Akkulaufzeit könnte verbessert sein und das Gerät arbeitet recht zügig. Die Displays sind beiden Fällen hervorragend mit sehr scharfem Text, gutem Kontrast und auch die Farbdarstellung ist sehr angenehm. Etwas anders als auf einem Hochglanz-Smartphone, aber angenehm dezent. Die Qualität bei Buchcover und Bilder hängt natürlich nicht nur vom tolino ab, sondern auch von dem, was vom Anbieter des eBooks implementiert wurde.
Für uns erstaunlich gibt es aber auch bereits jetzt kritische Stimmen, auf die wir gesondert eingehen werden, da unserer Meinung nach in Teilen nicht gerechtfertigt.
Würde ich den tolino shine oder den tolino color kaufen? Hier würden wir ein klares Ja geben, selbst wenn die Software dann doch mal ein Problem haben sollte. Und ganz ehrlich, wir würden zur Farbversion greifen.
Verfügbar ist der tolino shine bzw. der tolino shine color unter anderem hier bei Thalia