Tolino Vision – eine (subjektive) Einschätzung

Der Tolino Vision ist zwar nur einige Tage auf dem Markt, aber es gibt doch schon einige Testberichte auf anderen Webseiten, wie auch Erfahrungsberichte von Käufern. Diese vergleicht man natürlich mit seiner eigenen Einschätzung. Persönliche filtere ich immer die aus, welche von „Gläubigen“ stammen. Also von Besitzern eines Kindle oder PocketBook oder anderen eBook Readern und die 100% davon überzeugt sind. Denn Gläubige finden immer Details, um herumzumäkeln. Jeden mag seine Überzeugung gegönnt sein, aber als Orientierung hilft es nicht viel weiter. Die genannten Reader sind tolle Reader, um nicht missverstanden zu werden, mir geht es hierbei eher um eine möglichst neutrale Bewertung für sich. Durchaus subjektiv, aber nicht im Kampfmodus.

Tolino Vision oder Kindle Paperwhite – welcher ist denn nun besser?

tolino visionGrundsätzlich gehen aber die meisten Aussagen zum Tolino Vision in die gleiche Richtung, wie auch dies einschätze: dass der Tolino Vision ein sehr guter eBook Reader ist. Ob nun einen Tick besser oder schlechter als etwa der Kindle Paperwhite ist z.T. auch davon abhängig, welches Merkmal man heranzieht. Meines Erachtens nach hat der Kindle Paperwhite noch einen kleinen Vorsprung bei der Ausgewogenheit der Beleuchtung und auch die Textschärfe ist mitunter einen Tick besser, was möglicherweise an den sehr ausgefeilten Schriftarten liegt. Hier hat Amazon vielleicht einfach noch ein wenig Erfahrungsvorsprung. Andererseits hat der Tolino Vision aber auch Vorteile, durch die relative Offenheit durch die ePub Unterstützung, man hängt so deutlich weniger an nur einen Anbieter, aber auch die Haptik gefällt mir immer einen Tick besser. Dazu gibt es eben auch einen MicroSD Schacht und die Software ist hinsichtlich Einfachheit einen Tick besser.

Viele Beurteilungen von Merkmalen sind rein subjektiv

Beide Reader sind aber sicherlich aktuell die besten eBook Reader, welche man kaufen kann. Man sieht aber auch am Lesen von anderen Meinungen, dass manche Einschätzung doch sehr subjektiv ist, was ja auch ganz in Ordnung ist. Wie der Hintergrund wahrgenommen wird oder die Helligkeit ist stark individuell. Mir persönlich gefällt der nunmehr eher ins Beige oder sagen wir besser papierfarbene Hintergrund beim Tolino Vision hervorragend. Auch die Schnelligkeit hat deutlich zugelegt, genauso stabil zeigt sich aber die Software. Wenn die Akkuleistung weiterhin genauso hervorragend ist, wie beim Tolino Shine, dann hält man mit dem Tolino Vision auf jeden Fall den besten eBook Reader im ePub Segment vor sich. Trotzdem besteht natürlich auch immer die Möglichkeit, dass man sich bestimmte Funktionen wünscht, die nur der eBook Reader X bietet und so könnte für manchen genau dieser Reader X dann erste Wahl sein, obwohl vielleicht Textschärfe und Kontrast bei diesem Reader schlechter sind.

Wer aber vor allem Wert darauf legt:

  • eBooks komfortabel von verschiedenen Anbietern einkaufen zu können, bei Tolino Anbietern auch mit Cloud Synchronisierung
  • eine Online Ausleihe zu nutzen
  • einen schnellen eBook Reader zu haben
  • einen eBook Reader mit sehr guter Haptik, also dem Komfort beim Halten, wenn man liest
  • ein sehr gutes Display zu bekommen
  • einen ausdauernden Akku zur viele Lesestunden
  • eine übersichtliche und stabile Software mit häufigen Updates

der macht mit dem Tolino Vision eine sehr gute Wahl (erhältlich z.B. bei Thalia oder Hugendubel). Nach meiner Meinung sind wegen der Verbesserungen gegenüber dem Tolino Shine auch die 30 Euro Aufpreis durchaus gerechtfertigt.

Detailverbesserungen auch beim Tolino Vision noch möglich

Auch wenn der Tolino Vision mich überzeugt, so heißt das nicht, dass es nicht auch kleinere Kritikpunkte gibt.

  • Auf unserem Tolino Vision ist die Beleuchtung zwar sehr ausgewogen, größere Unregelmäßigkeiten fallen nicht auf, aber kleine Lichthöfe sind im unteren Bereich immer noch erkennbar, besser zwar wie beim Tolino Shine, aber es könnte noch einen kleinen Tick besser sein.
  • Die Haptik – und dies ist jetzt eine sehr persönliche Meinung – fand ich einen Hauch besser beim Tolino Shine. Der verlängerte Hals mag optisch nicht jedermanns Sache sein, aber er bot beim Lesen mit einer Hand einen sicheren Halt. Beim kompakteren Tolino Vision geht dieser Komfort für mich leicht verloren. Aber immer noch sehr komfortabel und besser wie bei den meisten anderen Readern, aber er kippt für mich doch leichter beim Halten mit einer Hand um. Hängt aber halt auch davon ab, wie man liest und kein Grund den Tolino Vision nicht zu kaufen.
  • Die PDF – Anzeigequalität ist nach wie vor leider genauso mäßig wie beim Tolino shine. Stört mich selber eher nicht, da ich diesen Dokumententyp ohnehin eher auf Tablet oder Notebook lese. Aber mancher würde sich dies bestimmt gerne wünschen.

Letztlich sind dies aber Kritikpunkte auf hohem Niveau, welche den sehr positiven Gesamteindruck für mich nicht trübem.

Und dafür ist der ja jetzt auch optisch jetzt sehr ansprechend, durchaus ein echter Hingucker. Das gefällt schon und in Kombinationen mit der sehr edlen Tablet – ähnlichen planen Oberfläche, dem wunderbaren papierfarbenen Hintergrund, legt man diesen Reader sicher nicht so leicht aus der Hand. Lesen mit dem Tolino Vision macht Spaß und hier kommt dann der so wichtige emotionale Faktor bei der Entscheidung für einen eBook Reader ins Spiel, der meist mehr zählt wie nackte Zahlen.

Tolino Vision erhält beim Neukauf den Vorzug

Wer sich jetzt erst vor Kurzem einen Tolino shine gekauft hat, wird vermutlich nicht zwingend sofort einen neuen kaufen, denn nur weil der Neue einen Tick besser ist, bedeutet dies ja nicht, dass der Tolino shine nun nicht mehr gut wäre. Das ist er immer noch, aber Neukäufer würden wir doch eher zum Tolino Vision raten, das Display macht es in diesem Fall plus der Zugabe bei der Geschwindigkeit und weiterer netter Details.

Die Schnellblätterfunktion hätte ich übrigens persönlich nicht mal als neues Feature eingestuft, eher als „Wow,ist der schnell“. Aber dies ist typisch für den Tolino Vision, alles geht zügig und problemlos, auch die Synchronisation über die Cloud, sodass alle eBooks vom Tolino shine zur Verfügung stehen, ging ohne irgendwelche Zwischenfälle flott über die Bühne. Ohnehin war die Software und vor allem ihre Stabilität inklusive ihrer intuitiven Bedienung immer eine der Stärken des Tolino shine und da der Tolino Vision darauf aufbaut, ist dies auch so geblieben, was auch gut so ist.

Persönlich ist der Tolino shine für mich schnell mein Lieblingsreader geworden. Nicht, weil er zwingend der beste Reader war, wenn es zu jedem Zeitpunkt um technische Werte ging, sondern wegen des Gesamtfeelings. Der Tolino Vision ist technisch besser, aber muss sich trotzdem erst diesen Platz bei mir noch erobern, man hat sich halt an seinen Tolino shine gewöhnt.

Welcher Reader für einen selber der beste ist, ist immer auch eine emotionale Frage, es muss halt alles stimmen, eigene Erwartungen spielen hier auch eine Rolle. Wer sich nur nach technischen Werten bei einer Kaufentscheidung richtet, der wird nie glücklich werden, dies ist auch nicht anders bei Tablet oder Notebook, denn morgen kommt immer ein neues Gerät, der halt noch ein paar Pixel mehr hat. Deswegen sollte das „Feeling“ und was man von einem Reader erwartet, entscheiden. In meinem Fall war dies der Tolino shine und nach einer Eingewöhnungsphase vermutlich auch bald der Tolino Vision.

Aber bei einem Neukauf würde ich auf jeden Fall den Tolino Vision wählen.

>> Den Tolino Vision gibt es u.a. bei Thalia.de oder auch Hugendubel

Artikel von Michael Bickel (Chefredakteur ebookreader-zubehoer.de)

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