Tolino shine – unser Testbericht – Teil 2

Nachdem Teil 1 unseres Tests des tolino shine die Hardware, Verarbeitung und die Basissoftware (eBook lesen und Bibliothek) unter die Lupe genommen hat, beschäftigt sich Teil 2 mit der Anzeige von PDF-Dateien, dem Anschluss an den PC inklusive Überspielen von eBooks, der Anbindung an das WLAN, dem Einkauf von eBooks über den tolino shine und nicht zuletzt mit der Telekom Cloud. Legen wir los (der Testbericht berücksichtigt bereits die neue Softwareversion 1.10 für den tolino shine, also das aktuelle Update vom 15.05.2013).

Tolino shine per USB-Kabel mit dem PC verbinden

Der Anschluss des tolino shine an den PC erfolgt wie allen Geräten dieser Art mithilfe eines USB-Kabels, welches dem Reader bin der Verpackung beiliegt. Etwas unkomfortabel dabei die Klappe am unteren Ende des tolino shine. Diese lässt sich etwas schwer öffnen und hängt auch ein wenig nach dem Öffnen herum. Bleibt zu hoffen, dass diese auch bei längerer Nutzung immer hält. Der Anschluss des Kabels selbst ist problemlos und der tolino wird auch sofort vom PC erkannt. Auf dem tolino selbst erfolgt dann die Nachfrage, ob man ihn nur „Laden“ möchte (tolino shineda ja kein Netzladegerät beiliegt ohne zusätzliches Zubehör der einzige Weg), oder ob man ihn als „USB-Speicher freigeben“ möchte. Dies funktioniert problemlos, entsprechend findet man anschließend in eigenen Dateimanager auf dem PC ein neues Laufwerk vor. Unschwer zu erkennen, ist das Verzeichnis „Eigene Inhalte“ der passende Ordner, um eBooks oder auch PDF-Dateien auf den tolino shine zu kopieren. Auch dies klappt ohne Probleme.

Trennt man die Verbindung, so erkennt der tolino shine auch sofort, dass neue Dateien überspielt wurden, und bietet an, diese in die Bibliothek hinzufügen. Dabei kann man auswählen, welche – wenn mehrere – sofort hinzugefügt werden sollen. Wählt man nicht alles aus, so kann man diese später nachholen. Das Hinzufügen geht flott, die neuen Dokumenten finden sich in der Bibliothek zur Auswahl. Alle Funktionen in diesem Bereich meistert der tolino problemlos.

Tolino shine PDF-Anzeige

Die PDF-Anzeige ist ein heikles Thema bei eBook Readern, da PDF Dateien grundsätzlich nicht für eReader gedacht sind. Öffnet man eine PDF mit dem tolino shine, so erfolgt dies relativ flott, auch bei größeren Dateien. Blättert man dann durch die Seiten, so zeigt sich der tolino allerdings eher etwas träge, wenn auch noch im Rahmen. Außerdem flackert der Bildschirm deutlich mehr als beim Blättern durch ePub eBooks. PDF Reflow beherrscht der tolino shine aktuell nicht, entsprechend bedeutet dies, dass beim Zoomen über die +/- Schaltflächen oben , der Text zwar größer angezeigt wird, der Leser dies aber u.U. mit Scrollen bezahlen muss, da nicht mehr alles auf das 6“ Display passt. Außerdem zeigt der tolino hier offensichtlich einen Bug, klickt man die + – Schaltfläche an, so wird unten die „Gehe zu Seite“ Funktion angezeigt, was relativ nervig ist.

Eine Funktion zum Text extrahieren aus PDFs bietet der tolino shine zwar an, unserer Meinung nach ist dies aber in den meisten Fällen eher nutzlos, da der Text recht unfreundlich zum Lesen präsentiert wird.

Positiv bei PDFs ist, dass diese ansonsten weitgehend korrekt angezeigt werden, auch Formatierungen, Tabellen usw. Natürlich hängt es bei PDF-Dateien immer generell von der Komplexität ab, wie gut ein Reader damit klarkommt.

Insgesamt ist die PDF-Funktionalität mäßig, besser in diesem Bereich sind hier eindeutig der Pyrus bzw. eBook Reader 4ink oder auch der Cybook Odyssey HD Frontlight. Im Vergleich zum Kindle ist hier der tolino aber zumindest nicht schlechter. Eine Bewertung würde hier dennoch höchstens zu einem Befriedigend reichen.

Anzeige eBooks

Ordentlich vom Anbieter formatierte eBooks stellen kein Problem für den tolino shine dar. Alle überspielten eBooks wurden gut lesbar angezeigt. Eine Schwäche ist aber, dass es keine Möglichkeiten in der Software gibt, etwa Text auf Blocksatz umzustellen, was bei manch sehr stark links ausgerichteten Texten etwas störend ist, aber lesbar sind alle.
Hier bleibt zu hoffen, dass die Anbieter die Software des tolino shine per Update aufwerten.

WLAN + Online bei Tolino shine

Zeit sich anzumelden … Um sich anzumelden, muss man natürlich zunächst eine WLAN Verbindung aufbauen. Die Suche nach den WLANs ist dabei etwas träge, aber erfolgreich. Eigenes WLAN auswählen, sein Passwort eingeben und man ist verbunden. Voreigenstellt ist beim Testgerät der Thalia Shop, hier gilt es dann ein Konto einzurichten, oder sich mit einem bereits vorhandenen Konto anzumelden. Auch dies ist in wenigen Sekunden oder Minuten – bei Kontoneueinrichtung – erfolgreich geschehen und man ist drin in der Online Welt.

Das Erste, was der Neuanwender des tolino shine erlebt, ist dabei das Angebot bereits eingekaufte und bei Thalia hinterlegte eBooks mit dem tolino shine zu synchronisieren, was natürlich empfehlenswert ist. eBooks werden dabei zwar sofort der Bibliothek hinzugefügt, aber die Titel erst vollständig heruntergeladen, wenn man sie das erste mal öffnet.
Übrigens kann man auch hier auswählen, welche Titel man dem tolino shine hinzufügt.

Thalia Shop

tolino shineDer Thalia Shop selber zeigt sich aufgeräumt, übersichtlich und leicht zu bedienen. Promotete Highlights, Kategorien und auch kostenlose eBooks (ca. 2500, vor allem Klassiker) warten auf den Lesefreund. Bei den einzelnen eBooks werden auch Beschreibung, Rezensionen und Übliches angezeigt. Funktioniert alles prima, allerdings etwas langsam, was aber auch am eigenen WLAN oder der aktuellen Internetverbindung liegen kann. Auch Neueinsteiger dürften hier keine Probleme haben. Als Textkauf haben wir den kostenlos angebotenen Prolog von Dan Browns neuen eBook Inferno „gekauft“. Was hier sehr positiv auffällt, ist, dass man den Kauf durch Eingabe seines Thalia Benutzerpasswortes explizit bestätigen muss. Aus Versehen Käufe, wie dies gerne mal beim Kindle passiert (auch wenn man dort widerrufen kann, innerhalb 30 Minuten) sind so ausgeschlossen. Dies finden wir sehr gut.

Ein neu eingekauftes eBook wird dann der Bibliothek des tolino hinzugefügt und auch automatisch in der Telekom Cloud abgelegt, könnte dann also von anderen Geräten oder Lese-Apps abgerufen werden.

Das funktioniert alles vorzüglich, wenn auch manchmal etwas langsam, aber ein eInk Reader ist halt kein Tablet. Der Einkauf von eBooks, wenn man nicht genau weiß, was man sucht, ist aber ohnehin am PC oder Tablet wesentlich komfortabler, ohne genaues Ziel durch hunderte Seiten am tolino shine zu blättern, macht nicht wirklich Spaß, aber dies würde auch auf den kindle oder jeden anderen eReader zutreffen.

WLAN, Online – Anmeldung und Nutzung klappen einwandfrei, alles funktioniert, ist sicher und macht Spaß. Könnte halt nur ein wenig flotter sein.

Möchte man per USB aufgespielte eBooks in die Cloud hochladen, so wählt man einfach auf der Startseite des tolino das Hauptmenü und hier den Punkt Telekom Cloud aus. Dann einfach auswählen, was man in der Cloud abspeichern möchte und hochladen. Auch hier keinerlei Probleme.

Einen Basis Web Browser hat der tolino shine auch zu bieten, nützlich, um schnell etwas nachzuschlagen im Internet, aber mehr halt auch nicht.

Der Online Bereich des tolino shine funktioniert an allen Punkten einwandfrei und wirkt recht gut durchdacht. Hier hat man schon zum Start weg seine Hausaufgaben gemacht.

Das Hauptmenü des tolino shine entdecken

Im Hauptmenü gibt es noch einige weitere Punkte, die interessant sein könnten. In den Geräteeinstellungen kann man etwa die Helligkeitseinstellung festlegen, nach wie vielen Minuten der tolino in den Ruhemodus wechselt, ob die Zeitanzeige automatisch über das Netzwerk synchronisiert werden soll, oder alternativ manuell festgelegt wird, und nicht zuletzt kann man hier seine Adobe-ID hinterlegen, ohne die sich manche Kauf eBooks nicht öffnen lassen.

Bei den Geräteinfos erhält man Informationen über die aktuelle Softwareversion, wobei man auch gleich nach einem Update suchen kann (was zum Zeitpunkt des Tests nicht vorlag) und man erhält seine Mac-Adresse, was bei WLAN Problemen vielleicht mal hilfreich sein kann.

Den tolino shine ausschalten

Noch ein kleiner Punkt zum Schluss: der tolino shine hat mit seinem Schiebeschalter einen etwas ungewöhnlichen Weg, um sich einschalten oder ausschalten zu lassen. Manche Suchanfrage zeigt dann auch, dass dies den einen oder anderen Leser irritiert (wer liest schon die Hilfe ;)). Ein kurzes Ziehen schaltet den aktiven tolino Reader in den Ruhezustand, möchte man ihn aber komplett ausschalten, muss man den Schalter nach rechts ziehen und einen Moment dort verharren, bis die Nachfrage kommt, ob man den tolino shine komplett ausschalten möchte. Bestätigt man dies, so wird der tolino akkuschonend komplett heruntergefahren.

Fazit tolino shine

tolino shineDie Software des tolino shine wurde mit dem Update auf Version 1.10 deutlich verbessert, so dass wir die Bewertung des tolino shine bei einer Skala von 1 bis 10, nunmehr eine 8 geben können, während es beim ersten Test mit Originalversion der Software noch 7 Punkte waren. Da die Software aber aktualisiert werden kann (und bestimmt auch weiter wird), kann der tolino shine durchaus auch noch auf 9 oder 10 Punkte kommen. Einigen werden noch Wörterbücher fehlen, anderen Funktionen zur eBook Verwaltung.

Die Hardwarebasis ist auf jeden Fall sehr gut, Kontrast, Textschärfe, Beleuchtung überzeugen durchaus beim tolino shine. Toll ist der Lesekomfort, wenn man ihn in der Hand hält, hier bietet für uns aktuell kein anderer eReader so viel Komfort. Die Software selbst zeigt noch immer kleine Schwächen in Bezug auf einige fehlende Funktionen, wie erwähnt, ist aber mittlerweile deutlich verbessert worden. Das was angeboten wird, funktioniert aber andererseits absolut problemlos. Auch die Geschwindigkeit beim Blättern und Bedienen ist mit dem Softwareupdate auf Version 1.10 deutlich besser geworden, nur die PDF Anzeige ist weiterhin nur bedingt zu gebrauchen.

Insgesamt überzeugt uns aber der tolino shine, ein tolles Lesegerät mit viel gutem Lesegefühl, einfacher Bedienung und es funktioniert auch alles so weit problemlos.

Von daher können wir dem tolino shine eine Empfehlung aussprechen, wobei diese Empfehlung auch damit verknüpft ist, dass der tolino shine halt durchaus auch ein Stück weit eine Investition darstellt. Da die Hardware und das Grundkonzept des tolino shine aber stimmen, braucht es halt nur noch – jetzt wenige Details bei der Software – und dann hat man einen wirklichen exzellenten und runden Reader in der Hand. Das alles gesagt, werden vielen eBook Fans die Funktionen, die es im Moment gibt, sicher auch reichen, vielleicht mit Ausnahme der fehlenden Möglichkeit eigene Sammlungen in der Bibliothek anzulegen, da es ohne halt mal schnell eine lange, etwas unübersichtliche Liste wird.

Unwahrscheinlich, angesichts des Aufwandes um die Markteinführung des tolino shine, dass man Käufer enttäuschen möchte, von daher wird es hier sicher noch weitere Verbesserungen geben, von daher nach unserer Meinung 99 Euro, die sich lohnen, ist man auf der Suche nach einem sehr guten, beleuchteten eBook Reader zu einem guten Preis mit Zukunftspotenzial.

eBook Reader Bundle Angebote

Es gibt immer wieder Aktionen bei denen man den Tolino shine oder seinen Nachfolger, den Tolino Vision entweder günstiger kaufen kann oder auch im Rahmen von Bundle Angeboten mit attraktiven Zusätzen, wie einer Gratis Tasche und/oder eBooks. Vom reinen Kaufpreis betrachtet bekommt man den Tolino shine aktuell am günstigsten bei Weltbild.

Lese-Tipp: Tolino Shine: der 2. Blick (Tolino shine im Langzeit Test)

Hinweis: mittlerweile hat der Tolino zahlreiche Verbesserungen erfahren und hat sich zu einem  rund herum guten eBook Reader entwickelt mit vielen Möglichkeiten, dabei zeigt sich auch die Software als sehr stabil und der Akku als sehr ausdauernd. Von daher können wir dem Tolino shine eine klare Kaufempfehlung geben, lesen Sie auch unseren Artikel „Tolino shine: der 2. Blick“ mit unseren auch privaten Erfahrungen nach 8 Monaten Nutzung des Tolino shine, der einen festen Platz bei uns hat.

Den tolino shine finden Sie unter anderem bei Thalia

sowie bei

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