Jeder Herr der Ringe Fan wird sicher auch den Hobbit gesehen haben, wahlweise im Kino oder per DVD/Blue-ray. Bei vielen wird dies sicherlich auf der einen Seite ein Gefühl der Freude erweckt haben, viele der Charaktere aus Herrn der Ringe noch einmal live zu erleben, die wunderschöne Landschaft Neuseelands und natürlich die Erfahrung etwas zur Vorgeschichte des Rings zu erfahren. Andererseits aber auch ein leichtes Gefühl der Enttäuschung, denn der Film ist doch zeitweise langatmig und wirkt ein wenig wie Herr der Ringe Reloaded, zumal sogar ganze Gesten einfach noch mal wiederholt werden, die man eigentlich schon kennt, wie Ringe, die in Zeitlupe sich dem Finger nähern… also es verbleibt ein leicht gemischtes Gefühl.
Wer jetzt das Buch bzw. eBook noch nicht gelesen hat, der wird auch feststellen, dass dieses – im Vergleich zum Hauptwerk Herr der Ringe – recht dünn ist, entsprechend erklären sich auch manche Längen, denn hier wird aus weniger Vorlage auch wiederum ein Dreiteiler gemacht. Aber es sei es drum. Der Hobbit als solches ist für Tolkien Fans natürlich Pflicht.
Der Hobbit: alte oder neue Übersetzung?
Der Hobbit wurde von Tolkien ja zunächst eher als Kinderbuch ausgerichtet und erst im weiteren Verlauf eher für Erwachsene angepasst. Wer nun die Übersetzung lesen möchte, wird dabei auf zwei Ausgaben stoßen, eine ältere und eine neuere Übersetzung. Letztere stammt von Wolfgang Krege – Der Hobbit: Oder Hin und zurück, eine ältere Übersetzung von Scherf, die es aber wohl nur als echtes Buch gibt: Der kleine Hobbit von Wolfgang Scherf. Bei Der Hobbit raten die meisten Leser zur neueren Fassung, da diese doch eher den erwachsenen Charakter der Geschichte widerspiegelt. Ganz anders verhält es sich bei der Übersetzung von Der Herr der Ringe, hier raten die meisten Fans zur älteren Version von Margaret Carroux, da diese doch eher das originale Gefühl des Buches widerspiegelt, während die Fassung von Krege für die meisten Fans eher zwanghaft modernisiert erscheint, was zur Stimmung und Gefühl des Buches eher unpassend ist.
Zwischen den Rezensionen zu dem Herrn der Ringe findet sich übrigens auch ein äußerst bemerkenswerter Kommentar wieder, bei den wenigen schlechten Rezensionen, denn hier beschwert sich tatsächlich jemand, dass der Autor manche Teile, die im Film gezeigt wurden, weggelassen hätte ;)
Grundsätzlich sollte man beim Herrn der Ringe zur Übersetzung von Margaret Carroux greifen, die diese Übersetzung ja auch noch in Zusammenarbeit mit Tolkien erstellt hatte und beim Hobbit eher zur neuen Fassung von Krege.
Die Sache mit den Übersetzungen bei alten Büchern
Grundsätzlich stellt sich die Frage bei Büchern, ob eine Neufassung an und für sich Sinn macht. Natürlich verändert sich die Sprache, was man besonders deutlich bei den Originalfassungen bei den Jules Verne Büchern findet, andererseits wird aber das Original ja auch nicht aktualisiert und warum auch? M.E. sollte man das Werk eines Schriftstellers mit den Worten lesen, mit denen es ursprünglich verfasst wurde und hierzu gehört auch der Schreibstil der Zeit, denn dieser ist ja letztlich auch Teil der Gefühle, welche ein Schriftsteller in seinem Werk vermitteln will.
Das führt dann zwar dazu, dass mancher sich über Rechtschreibfehler beschwert (die natürlich nach damaliger Zeit keine waren), oder dass man sich über die Beschreibung in dritter Form wundert, die so im Gegensatz zu den mitunter sehr fragwürdigen Charakterstudien moderner Fantasy eBooks stehen. Aber letztlich wie vieles einfach eine Geschmacksfrage und auch eine Frage der Geduld, die von manchen, vielleicht nicht immer aufgebracht werden kann.
Erwähnt werden sollte natürlich, dass auch beim Thema Herr der Ringe / Hobbit die Meinungen auseinandergehen, welche Übersetzung denn nun besser ist. Aber die obige Empfehlung gibt doch die Grundrichtung der Aussagen wider.
Alle eBooks gibt es natürlich auch als eBook im ePub Format plus, dass es noch eine ganze Reihe weiterer eBooks / Bücher aus dem Herr der Ringe Universum gibt, einige davon haben wir in unserem Artikel eBooks aus Mittelerde – vom Herrn der Ringe bis zum Hobbit gelistet. Für Fans dieser Art von Fantasy Geschichten könnte auch der Fantasy Dreiteiler Die Erben der alten Zeit interessant sein.