Der neue tolino epos 3 – Test & erste Erfahrungen

Mit dem tolino epos 3 im 8“ Format haben die tolino Anbieter einen interessanten Nachfolger für die eReader tolino Familie präsentiert. Beim oberflächlichen Blick wundert man sich dabei möglicherweise zunächst, was beim epos 3 eigentlich neu ist. Aber das täuscht, denn beim genaueren Blick offenbart sich einiges an Neuen. Dies besonders für die Kern-Hardware, die bestimmt, wie flüssig das Gerät arbeitet, aber auch beim Design gibt es spürbare Änderungen. Während die Auswirkungen des Hardware-Upgrades unzweifelhaft sind, so mögen die Design-Änderungen durchaus von jedem anders erfunden werden.

Vorweg: der Gesamteindruck des neuen tolino epos 3 ist für uns sehr gut, auch wenn es auch etwas Schatten gibt.

tolino epos 3

Deutlich mehr Leistung beim tolino epos 3

Die Hardware des tolino epos 3 hat einiges spendiert bekommen. So gibt es nun

  • 1 GB Arbeitsspeicher statt 512 GB beim epos 2 Vorgängermodell
  • 32 GB Datenspeicher (gut 30 GB verfügbar für den Benutzer) statt 8 GB (6 GB für den Anwender) beim epos 2
  • Einen 1,8 GHz AllWinner B300 Quad Core-Prozessor statt des 1GHz NXP i.MX Prozessors beim epos 2.

Während der größere Datenspeicher primär mehr Speicherplatz für eBooks und PDF – Dokumente lokal auf dem epos 3 bietet, sorgt der deutlich schnellere Prozessor in Kombination mit dem doppelt so großen Datenspeicher, dass der neue tolino epos 3 deutlich schneller und reaktionsfreundlicher arbeitet. Auch das Durchblättern von etwas komplexeren PDF-Dokumenten geht so deutlich schneller, genauso wie das Eingeben von Text, was man bereits bei der Anmeldung bemerkt. Dies ist alles so deutlich flotter, dass sich dies natürlich auch auf den Lesegenuss sehr positiv auswirkt. Kurzum: Richtig flüssig und das macht Spaß.

Eine weitere Verbesserung gibt es beim WLAN, denn immerhin wird nun Wi-Fi 5 unterstützt (statt Wi-Fi 4). Dies macht sich angenehm bemerkbar beim Durchstöbern des eBook Shops und besonders auch beim Download eines größeren Updates.

Eventuell noch mehr werden sich Anwender darüber freuen, dass der neue tolino epos 3 nun auch endlich eine USB Type-C Schnittstelle hat, denn so ist der eReader nicht nur deutlich schneller aufgeladen, sondern man hat auch weniger Kabel-Wirrwarr, da man ja sicherlich bereits entsprechende Kabel für Smartphone & Co seit Längerem verwendet. Ein Kabel USB auf USB Type-C ist übrigens in der Packung neben einer Kurzanleitung bereits enthalten. Ein ausführliches Handbuch findet sich als eBook direkt auf dem eReader, was ja auch viel Sinn macht bei einem eReader.

Hardware-mäßig gibt es also einen deutlichen Fortschritt beim epos 3, der zumindest für Vielleser bereits ein ausreichender Grund für ein Upgrade darstellen könnte, für Neueinsteiger ohnehin.

Design-Änderungen beim tolino epos 3

tolino epos 3 / tolino epos 2 im Vergleich
epos 3 unten, epos 2 oben

Hier gibt es durchaus signifikante Änderungen gegenüber dem epos 2. So bietet der neue epos 2 nun ein durchgängiges planes Display ohne (leichte) Vertiefung wie noch beim Vorgängermodell. Das sieht nicht nur schicker aus, sondern erleichtert auch die Reinigung deutlich, da sich hier weniger Staub in Ecken ansiedeln kann. Kleine Details zwar, aber im Alltag doch sehr angenehm.

Die Abmessungen des epos 3 liegen nun bei 181,4 x 160,5 x 7,6 mm (zum Vergleich epos 2: 159 x 177,5 x 3,9 mm). Beim neuen epos 3 ist die Dicke zwischen linker und rechter Seite nun ausgeglichener. Es gibt zwar noch einen Unterschied zwischen den Rändern, aber doch deutlich geringer als beim epos 2. Auch sind die einzelnen Ränder ein klein wenig breiter geworden, was für uns zumindest sich als sehr vorteilhaft erwiesen hat, denn es gibt mehr Spielraum beim Halten für die Finger. Sehr angenehm ist, dass die Position der Blättertasten (etwas weiter rechts) sich nun spürbar angenehmer anfühlt, die Harmonie stimmt einfach etwas mehr, wobei hier aber auch die Größe der Hand einen Unterschied machen kann. Die Tasten sind zudem nunmehr besser getrennt und bieten einen angenehmeren Druckpunkt.

Blättertasten an die eigenen Bedürfnisse anpassbar

tolino epos 3 AnschlüsseDie beiden Blättertasten sind so vorbelegt, dass die obere Taste zurückblättert, die untere Taste dagegen weiterblättert. Dies lässt sich auch umkehren, was nach unserer Meinung bei einer größeren Hand beim einhändigen Lesen besser funktioniert. Sprich: das einhändige Lesen klappt bei einer großen Hand deutlich besser, wenn die obere Taste weiterblättert. Hier wird aber jeder seine eigene Vorliebe finden, aber der tolino epos 3 erlaubt es eben dies entsprechend einzustellen.

Grundsätzlich finden wir das Nutzen der Blättertasten mit dem neuen epos 3 angenehmer. Ob das Lesen bzw. Halten mit dem neuen Design oder dem alten Design besser ist, da kommen wir zu keinem klaren Urteil. Mit beiden lässt sich angenehm lesen.  Zu beachten ist aber, dass der neue epos immerhin 37 g schwerer ist, was man im direkten Vergleich auch spürt, beim Lesen selber aber weniger stark wahrgenommen wird.

Eine weitere Änderung ist, dass der Ein-/Ausschaltknopf nunmehr auf der Rückseite zu finden ist und nicht mehr an der rechten Seite, was wir im Allgemeinen als angenehmer beim Test empfunden haben. Dies kann allerdings dazu führen, dass man zusammen mit den Änderungen der Maße eventuell eine neue Tasche benötigt, falls man bereits eine epos 2 Tasche hatte.

Insgesamt liegt der tolino epos 3 sehr gut in der Hand, sodass man sehr angenehm lesen kann, insbesondere nachdem man die Belegung der Tasten individuell angepasst hat.

Das Display des tolino epos 3

tolino epos 3Früher hätte vermutlich jeder Testbericht eines eBook Readers mit dem Display angefangen. Dieses Mal nicht, denn die Displays sind in aller Regel bereits so gut, dass es da kaum noch Verbesserungen gibt. Oder vielleicht doch…

Der tolino epos 3 bietet hier nun das neue 8 Zoll E Ink Carta 1200 Display mit einer Auflösung von 300 ppi bzw. 1440 × 1920 Pixel bei 16 Graustufen.

Das E Ink Carta 1200 Display ist die neueste Weiterentwicklung der E Ink Carta Displays. Frühere Generationen setzten hier meist auf ein E Ink Carta 1000 Displays. Die neueste Generation bietet eine etwa 20% schnellere Reaktionszeit sowie auch ein noch mal gesteigertes Kontrastverhältnis. Zusammen mit mehr Speicher, schnelleren Prozessor bekommt man so ein sehr flüssig agierendes System mit dem Tastatur-Eingaben, aber auch schnelles Blättern durchs Buch oder Touch-Aktionen deutlich schneller ablaufen.

Sehr gutes gut ausgeleuchtetes lesefreundliches Display beim tolino epos 3

Das Display selber zeigt sich auf unserem Testgerät sehr scharf, kontrastreich und auch die Beleuchtung ist extrem ausgewogen. Hier zeigt sich an den Rändern bei uns keinerlei Schatten wie dies minimal gegeben war beim epos 2, auch wenn es auch da nicht wirklich störend war.

Nicht zuletzt sieht das plane Display eben sehr elegant aus. Mag eine persönliche Einschätzung sein, aber uns gefällt die Optik des epos 3 hier einfach besser.

Mag dies eine Geschmackssache sein, so ist die Qualität des Displays und die gute Reaktionszeit fühlbar und sichtbar für jeden. Einfach noch mal einen kleinen Tick besser geworden.

Die Anzeige kann wie gewohnt für Rechts- und Linkshänder eingestellt werden, ebenso gibt es eine halbautomatische Rotation Hochformat/Querformat, dies wie schon vom epos 2 gewohnt. Zudem kann man eine Sonder-Funktion auf die Tasten legen, die beim längeren Drücken ausgelöst wird, beispielsweise das Wechseln zur Startseite. Klappt für uns mit dem epos 3 besser als mit dem epos 2.

Beleuchtung und Farbtemperatur können wie gewohnt automatisch gesteuert werden oder auch wahlweise individuell vom Anwender eingestellt werden, sodass jeder dies der Umgebung und eigener Vorliebe anpassen kann.

Fazit: Das Display ist einfach sehr gut und zudem eben reaktionsschneller.

Der Akku

Schneller ist der tolino epos 3 geworden, die Blättertasten lassen sich nach unserer Meinung besser steuern, das Display ist reaktionsfreudig und einfach klasse. Zudem ist die Optik des eReaders sehr nett, Wlan geht ein wenig schneller und endlich gibt es USB Type-C. Das klingt nach einem Volltreffer, aber es gibt auch einen kleinen Schatten.

Beim normalen Lesen eines Standard-eBooks verbraucht der tolino in etwa 4% Akkuleistung die Stunde, was mit anderen Aktionen kombiniert, ca. 20 Stunden Lesezeit ergibt. Rechnet man mit etwa 30 Minuten Lesedauer pro Tag ergeben sich so knapp 6 Wochen Lesezeit. Darauf basieren auch die Aussagen des wochenlangen Lesens. Vielleser müssten natürlich häufiger aufladen, aber dank Type-C geht dies jetzt zumindest schneller, sodass dies auch nicht wirklich ein Problem darstellt. Damit kann man leben.

tolino epos 3 RückseiteAllerdings verliert der epos 3 bei uns auch bei Nicht-Nutzung und auch bei natürlich ausgeschalteten WLAN etwas zu viel Leistung und auch die aktive Nutzung etwa des Online-Shops mit WLAN nutzen recht intensiv den Akku. Hier könnte man nachbessern, eventuell bestehen ja auch Möglichkeiten per Software-Update, mindestens für den Akku-Verbrauch im Stand-by Modus.

Ein kleiner Schatten bei dem ansonsten sich wirklich sehr gut präsentierenden tolino epos 3, denn wir persönlich in Kauf nehmen würden. Erwähnt werden muss es aber. Bei absehbarer längerer Nicht-Nutzung lohnt es sich eReader komplett auszuschalten, WLAN sollte man ohnehin nur aktivieren, wenn benötigt.

Hier muss auch einschränkend genannt werden, dass wir auch möglicherweise ein Vorseriengerät haben, sodass hier bei den Geräten, die in den Verkauf gehen, Änderungen möglich sind.

Kaum Änderungen bei der Software

Im Wesentlichen sind die Software-Funktionen bei allen eBook Reader der tolino Familie identisch, sieht man von speziellen Funktionen für die jeweiligen Reader ab, etwa die Funktionen zur Nutzung der Blättertasten bei den tolino vision und epos Geräten.

Der tolino bietet im Prinzip alles, was man zum Lesen und Verwalten von eBooks wirklich benötigt. Dazu kommen Funktionen wie Wörterbücher (können separat über den Reader bei Bedarf heruntergeladen werden), Lesemarken, Notizen usw.. Andere eReader bieten hier mitunter auch mal mehr Funktionen, aber der tolino ist eben fokussiert, was den Vorteil hat, dass man ihn auch einfach nutzen und erlernen kann. Da es hier kaum Änderungen/Abweichungen zu anderen tolinos gibt, soll dies jetzt auch weniger ein Bestandteil dieses Testberichtes sein.

Der tolino ist einfach in Betrieb zu nehmen, eBooks sind einfach zu verwalten und die Lesefunktionen sind auch ausreichend für Normalleser und vor allem einfach zu nutzen. eBooks können wie gewohnt direkt über den eReader bezogen werden, per Computer überspielt werden oder, wenn bei anderen tolino Anbieter gekauft und entsprechend im tolino eingerichtet (Kontenverküpfung), über die tolino Cloud bezogen werden.

Bei der tolino Cloud gibt es weiterhin 25 GB Speicher. Der tolino epos 3 ist dabei aber der erste tolino, der mehr internen Speicher als Cloud-Speicher bietet.

Nett ist zudem die Family Sharing Option, mit der man eBooks auch mit Familien-Mitgliedern teilen kann. Kauft man den eReader bei Thalia lässt sich auch das eBook Flatrate Angebot von Skoobe direkt auf dem epos 3 nutzen.

Und zu guter Letzt sollte man noch erwähnen, dass der tolino epos 3 wasserabweisendes IPX8 Coating bietet, was bis zu 60 min in 2 m tiefem Süßwasser schützt.

Lohnt sich der Neukauf?

Man bekommt mit dem tolino epos 3 einen sehr guten eBook Reader im 8“ Format. Optisch elegant mit angenehmen Blättertasten, ein tolles Display und er ist schnell. Auch das Display reagiert sehr flüssig auf eine Touch-Bedienung oder Tastatureingaben. Im Grunde genommen der perfekte eBook Reader, der allerdings noch Verbesserungsbedarf insbesondere beim Stand-by Verbrauch hat.

Lohnt sich das Upgrade?

Diese Frage ist schon etwas schwieriger zu beantworten. Denn der tolino epos kostet ja doch ein paar Euros und die Zeiten sind auch nicht ganz einfach. Umso mehr man liest und wenn man das Budget hat, dann kann man es schon andenken, denn die vielen kleinen Details plus Performancegewinn, mehr Datenspeicher und das reaktionsschnellere Display sind schon attraktiv. Letztlich aber eine individuelle Entscheidung.

Fazit: starker eReader mit kleiner Schwäche

tolino epos 3Beim tolino epos 3 passt eigentlich alles: schönes elegantes Design, gute Bedienung, ein wirklich hervorragendes lesefreundliches und jetzt sehr schnelles Display wie auch allgemein eine gute Perfomance plus viel Speicher für eBooks. Einziger Schwachpunkt ist der Akkuverbrauch, besonders im Stand-by. Dies kann man sicherlich lösen, wenn man den tolino epos 3 einfach mal komplett ausschaltet, trotzdem wäre hier eine Verbesserung schön, dann gäbe es von uns auch eine 1 mit Sternchen. Immerhin ist er dank USB Type-C aber nun deutlich schneller aufgeladen.

Besonders durch das spürbare Mehr an Leistung, aber auch durch das hervorragende schargfe du gut ausgeleuchtete Display, durch besseres Wi-Fi, der jetzt vorhandenen Type-C Buchse kann man den tolino epos 3 ein dickes Lob geben mit eben der genannten Einschränkung beim Energieverbrauch.

Mehr Informationen zum neuen tolino epos 3 gibt es hier bei Thalia

Hinweis: Das tolino epos 3 Testgerät wurde uns freundlicherweise von Thalia zur Verfügung gestellt. Es gab und gibt, wie auch in früheren Jahren, aber keine Beeinflussung oder irgendwelche Vorgaben. Die Beurteilung obliegt also nur uns, ob positives oder negatives.

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